Hypothetische Rekonstruktion und Lageplan Situation Anf. 13. Jh., aus: Wulf, Matthiaskapelle (1995)
Die gefährdete Nordseite war durch den in die Ringmauer einbezogenen quadratischen Bergfried, der ebenfalls aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts stammt, besonders gesichert worden. Dieser Hauptturm sicherte gleichzeitig den nicht mehr erhaltenen Zugang zur Burg, der parallel zur Westflanke des Burgbergs verlief.
Besondere Aufmerksamkeit verdient die um 1220 in spätromanischen Formen über sechseckigem Grundriss erbaute Matthiaskapelle. Ein an derselben Stelle sich erhebender Vorgängerbau war offenbar bei deren Errichtung bis auf den Chor niedergelegt. Auch die Ringmauer wurde im Bereich der Kapelle auf eine Länge von 17 m abgebrochen und parallel zu den Außenmauern des Hexagons der Kapelle wieder aufgebaut. Die spätromanische Matthiaskapelle zählt zu den architektonisch bedeutendsten Burgkapellen in Deutschland.

Matthiaskapelle, Fotos: Friedhoff (2008)